4. Mär. 2024

Besuch von Ivan Lefkovits

Wenn 60 Schülerinnen und Schüler in der Aula andächtig und mäuschenstill zu hören – dann muss etwas Aussergewöhnliches stattfinden!Zu diesem besonderen Ereignis kamen die 9. Klässler dank der Initiative von Jens Visth und den Schülerinnen Fiona und Ajsa, welche Herrn Lefkovits eingeladen hatten, um über den Holocaust zu erzählen.

Eindrücklich schilderte Ivan Lefkovits, Überlebender des Holocaust, während mehr als einer Stunde, wie er mit seiner Mutter und seinem Bruder Paul ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert und wie sein Bruder dort ermordet wurde, sowie die spätere Überführung nach Bergen-Belsen. Dass er und seine Mutter die schrecklichen Zustände und Bedingungen im KZ, die er in seiner Schilderung mit beklemmenden Bildern unterlegte, überlebten, grenzt an ein Wunder.

Während vieler Jahre sprachen sie in der Familie nicht über das Erlebte. Im Berufsalltag wollte er als Immunologe anerkannt und nicht als Überlebender des Holocaust gesehen werden. Erst im Rentenalter setzte er sich intensiv mit seiner Vergangenheit auseinander und schrieb, zusammen mit anderen Überlebenden, die Bücherreihe: Mit meiner Vergangenheit lebe ich. Memoiren von Holocaust-Überlebenden.

Um gegen das Vergessen zu kämpfen, hielt er über Jahre ehrenamtliche Vorträge in Schulen und Universitäten. Altershalber zieht er sich nun zurück und nur dank der überaus freundlichen Anfrage von Ajsa und Fiona machte er für uns eine Ausnahme.

Zum Glück, denn die Erzählung von überlebenden Zeugen ist die beeindruckendste Art, den Holocaust nachkommenden Generationen näherzubringen. Dass unsere Jugendlichen stark beeindruckt waren, zeigte sich an ihrem konzentrierten Zuhören und den interessanten Fragen, die sie zum Schluss stellten. Herzlichen Dank!